Liebe Eltern

Für das neue Schuljahr haben wir uns das Ziel gesetzt, verstärkt als "Sprachrohr" zwischen Elternhaus und Schule zu fungieren. Zu diesem Zweck, möchten wir Interviews zu aktuellen Theman mit unsere Rektorin, Frau Barbara Meyer, führen und hier auf unserer Webseite veröffentlichen.

Wir freuen uns auf Ihr feedback sowie über Ideen für weitere Themen, zu denen wir Frau Meyer oder eine andere Ansprechsperson in der Schule gerne befragen werden.

Thema: Klassenzuteilung

Interwiewpartner:

Barbara Meyer, Rektorin Primarschule Galgenen (BM)
Sabine Jetzer, Präsidentin Elternrat (SJ)

SJ: Herzlichen Dank, dass Du heute zu einem aktuellen Thema Frage und Antwort stehst. Es geht um etwas, das in Kürze wieder auf viele Eltern zukommt: die Klassenzuteilung. Für Dich ist das «Alltag», Du machst das jedes Jahr. Für uns Eltern kann das durchaus eine aufregende Zeit sein. Kannst Du uns ein wenig darüber erzählen, wie das Ganze denn durchgeführt wird?

BM: Für die Klassenzuteilung werden ganz verschiedene Kriterien herangezogen. Die Wohnadresse bestimmt (weitestgehend), in welchem Schulhaus das Kind zugeteilt wird. Ausnahme ist die Pufferzone, wo das Kind sowohl für Büel als auch Dorf zugeteilt werden kann. Dann machen die Kindergartenlehrpersonen Vorschläge, da sie die Kinder sehr gut kennen. Da muss man dann beachten, dass ungefähr gleich viele Mädchen wie Jungs in die Klasse gehen. Zusätzlich wird darauf geachtet, wie die Kinder zusammenpassen und dass möglichst auch die Wünsche der Kinder und Eltern berücksichtigt werden.

SJ: Also das heisst, das Kind darf sich wünschen, wo und mit wem es in die Klasse geht?

BM: Ich verstehe sehr gut, dass Eltern Wünsche haben und die dürfen und sollen sie auch äussern. Gleichzeitig muss ich aber um Verständnis bitten, weil wir teilweise 100 Schüler haben, die alle andere Wünsche haben.

SJ: Ja das ist verständlich aber gerade beim Thema Schulstandort gibt es ja immer wieder enttäuschte Eltern, weil den Wünschen der Eltern nicht entsprochen werden kann. Was ist denn da der Hintergrund? Wieso kann man da nicht mehr auf die Eltern eingehen?

BM: Es gibt vom Kanton ganz genaue Vorgaben, wie lange der Schulweg sein darf. Und wenn ein Schulhaus schon sehr voll ist, dann können wir nicht dort riesige Klassen von 26 Schülern bilden, während im anderen Gebäude nur 18 in eine Klasse gehen. Ab einer gewissen Distanz dürfen die Kinder auch mit dem Schulbus fahren.

SJ: Bis zu welcher Klasse können die Kinder mit dem Schulbus fahren?

BM: Bis und mit der 3. Klasse. Danach geht man davon aus, dass das Kind die Veloprüfung hat.

SJ: Wenn Eltern zwei oder mehrere Kinder haben. Kann man da nicht dafür sorgen, dass beide Kinder an einen Schulstandort kommen?

BM: Für die Eltern haben wir vielleicht 3 Schulstandorte, aber eigentlich ist alles die Primarschule Galgenen. Gerade bei Geschwistern versuchen wir wirklich, dass die nicht in verschiedene Gebäude kommen, aber manchmal geht das aus den vorher genannten Gründen trotzdem nicht.

SJ: Wie beziehungsweise wann werden die Eltern darüber informiert. Ende Mai mit der Klassenzuteilung ist vielleicht etwas spät.

BM: Nein, in diesen Fällen werden die Eltern immer schon frühzeitig, also in der Regel ein halbes Jahr davor informiert. Die Klassenzuteilung Ende Mai kann deshalb nicht früher stattfinden, weil einige Familien zuziehen und andere wegzügeln. Wir machen dann möglichst spät die Einteilung, damit wir dann nicht wieder was ändern müssen. Die finale Zuteilung macht der Schulrat.

SJ: Was passiert denn wenn die Eltern die Zuteilung bekommen und überhaupt nicht damit einverstanden sind? Können sie dann noch was tun?

BM: Dann sollen sie mich doch bitte anrufen und wir werden darüber reden.

SJ: Der offiziell zumutbare Schulweg, den ein Kind täglich laufen muss, kann einigen Eltern als zu hoch erscheinen. Kann man da den Schulbus nicht ein paar Strassen weiter schicken und auch noch ein paar mehr Kinder mitnehmen? Damit hätte man ja vielleicht auch weniger Elterntaxis, die ja teilweise die anderen Kinder gefährden. Vor allem wenn dann kreuz und quer parkiert wird.

BM: Also zuerst einmal, selbst wenn man das Kind mit dem Auto bringt, ist das überhaupt kein Grund regelwidrig zu parkieren. Es gibt wirklich genügend Parkplätze in der blauen Zone und eigentlich sollte ja jede Mutter/jeder Vater verstehen, dass das gerade für die kleinen Kinder am Tischmacherhof gefährlich ist. Am besten ist immer noch, wenn das Kind zu Fuss geht. Wir befinden uns mit dem zumutbaren Schulweg unter der Grenze des Kantons. Eigentlich dürften vom Kanton aus einige Kinder nicht mit dem Schulbus fahren. Deshalb wird die Gemeinde wohl eher keine zusätzlichen Mittel frei machen.

SJ: OK, jetzt haben wir mal die Einteilung in die erste Klasse geschafft. Es klingt ja schwieriger als man sich das vorstellen könnte. Wie geht es jetzt weiter? Bleiben die Kinder dann in Ihrer Umgebung (gleiche Schulkollegen, gleiches Schulhaus) oder geht das dann nach 2 Jahren wieder los und es kommen neue Mitschüler?

BM: In der Regel bleiben sie dann in dieser Klasse und nur die Lehrperson wechselt in jedem Zyklus. Also alle 2 Jahre.

SJ: Was heisst in der Regel?

BM: Es gibt Ausnahmen, wenn es zum Wohl des Kindes ist. Zum Beispiel, wenn das Klima in der Klasse wirklich gar nicht stimmt. Aber das ist bisher nur selten vorgekommen.

SJ: Und gibt es auch ein Schema wie es mit den Lehrern weitergeht? Also wenn mein Kind jetzt in die 2A geht, geht es dann weiter in die 3A oder ist das eher nach dem Zufallsprinzip?

BM: In der Regel bleiben die Kinder dann auch in der 3A, wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Das wäre um Beispiel, wenn ein Kind dann mit einer LehrerIn verwandt wäre. Dann wäre das natürlich ungünstig und man muss die Lehrer tauschen. Aber auch das kommt selten vor.

SJ: Also, wenn man die Zuteilung in die erste Klasse hat, kann man sich in der Regel ausrechnen, wie es weiter geht. Ich denke, wir haben jetzt alles zum Thema Schulzuteilung besprochen. Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und bis bald beim nächsten Thema.

BM: Gerne und jederzeit wieder. Und wie gesagt, die Eltern dürfen sich jederzeit bei mir melden, wenn sie etwas auf dem Herzen haben.